Wie man ein gutes Google Ranking erreicht
Inspiriert durch diesen Blog-Eintrag, der unter anderem hier und hier aufgegriffen worden ist, habe ich mich veranlasst gesehen auch mal einige Strategien für eine bessere Google-Positionierung zusammenzufassen.
Dabei möchte ich einige inhaltliche und technische Tipps aus verschiedenen Quellen zusammenfassen und durch einige eigene Erfahrungen ergänzen.
Inhalt
1. Inhaltliche Ansätze
2. Warum Links so wichtig sind
3. Technische Ansätze
4. Verbrannte Erde nützt Ihnen nicht
5. Andere Ansätze
6. Denken Sie in Prozessen
7. Weitere Informationen (Links)
Ergänzung
5.12.2004: Dieses Thema ist recht umfangreich. Daher habe ich eine Ergänzung um zehn weitere Punkte geschrieben.
15.12.2004: Was böses passieren kann, wenn man die Optimierung an eine unseiöse Bude vergibt steht in diesem Eintrag: Kommentarspammer geortet.
Inhaltliche Ansätze
Zunächst sollten wir uns versuchen zu veranschaulichen, wie Google als Suchmachine funktioniert. Google lebt von der Qualität der eigenen Suchergebnisse. Das bedeutet, dass Google Seiten erkennen muss, die inhaltlich für den Suchenden interessant sind. Und je interessanter Google eine Seite einstuft, desto höher wird die Seite in den Suchtreffern landen.
Es ist also naheliegend genau dieses Interesse von Google zu befriedigen. Also bauen wir eine Seite mit interessantem Inhalt. Das ist garnicht so schwer, oder? Damit erledigen wir gleich einige Punkte auf einmal:
- Google erkennt (hoffentlich), dass die Seite interessant ist. Wie Google das unter anderem erkennt, dazu komme ich später.
- Besucher, die über einen Treffer in Google kommen, verweilen auf der Seite statt sofort den nächsten Treffer abzurufen. Und während Sie noch versuchen können Google zu täuschen - die Menschen, die Google nutzen, können Sie nicht so leicht täuschen.
- Man wird auf Ihre interessante Seite Links setzen. Und Google mag Links auf Ihre Seite sehr gerne.
Es stellt sich also die Frage, wie wir eine interessante Seite schreiben. Darauf gibt es mehrere Antworten.
- Die klassische Methode sieht einen Homepage-Editor vor. Ich bevorzuge das Lesen von SelfHTML und einen guten Editor wie vim (siehe auch meine vi Einführung) klar. Das führt dazu, dass man versteht was man tut und die technische Optimierung (siehe unten) besser im Griff hat.
- Ein modernerer Ansatz wäre die Nutzung eines CMS ("Content Managment System"). Dabei kann man die Inhalte direkt online verfassen. Der Vorteil zum ersten Ansatz liegt darin, dass man fexibler ist und einem viel Arbeit abgenommen wird. Ein gutes CMS mit einem guten Templatesystem natürlich vorausgesetzt.
- Und der beste Ansatz ist natürlich diesen statischen Content aus dem Editor und oder dem CMS durch einen Blog zu ergänzen. Denn Blogs sind naturgemäß meistens interessant und bieten auch gleich noch eine Reihe von technischen Vorteilen. Wie gut das funktioniert sieht man an dem - unfreiwilligen - Beispiel vom Schockwellenreiter.
Besonders der Einsatz eines Blogs - und manchmal auch eines CMS - bieten dabei einen weiteren Vorteil: Der Content ist aktuell. Ich habe noch nicht herausgefunden ob Google auf aktuellen Content steht. Aber die Menschen, die die Treffer von Google abrufen haben sicher nichts gegen aktuelle Webseiten.
Natürlich hilft es Ihnen noch nicht, dass Sie eine interessante Seite alleine haben. Links gewinnen Sie beispielsweise nur, wenn Sie mit anderen Personen in Konatkt treten und Ihnen Ihre Webseite schmackhaft machen. Das bedeutet natürlich nicht, dass Sie SPAM Mails versenden sollen. Aber weisen Sie einfach in Ihrer normalen Kommunikation auf die Seite hin. Wenn der Inhalt gut ist, kommt die weitere Kommunikation danach von ganz alleine.
Noch ein Wort zu Listen oder Aufzählungen: Hier sollten Sie immer absolut vollständig sein! Das gilt insbesondere für Artikellisten in Online-Shops. Denn die Nutzer von Suchmaschinen suchen auch Produkte, die nicht überall geführt werden. Wenn Sie diese in Ihrem Shop führen, werden Leute Ihren Shop bei solchen Spezialsuchen finden. Wir haben dies beispielweise mit allen IIYAMA Produkten vor einigen Jahren gemacht. Sie glauben garnicht, wieviele IIYAMA Touchscreengeräte wir verkauft haben. Denn scheinbar hatten nur wir diese auf unseren Seiten mit drauf und die Leute haben eben danach gesucht...
In den guten alten Suchmaschinenzeiten konnte man durch die Angabe von Metaangaben in den Webseiten schon viel erreichen. Die Suchmaschinenprogrammierer sind da voll drauf abgefahren und die Webentwickler folgerichtig auch. Aber schließlich hat sich dann doch die Erkentniss durchgesetzt, dass man dort Dinge eintragen kann, die eigentlich garnichts mit dem eigentlichen Inhalt der Webseite zu tun haben. Daher haben die Metaangaben an Bedeutung verloren. Dennoch sollte man sie nicht ganz vernachlässigen.
Eines der wichtigsten Kriterien für die Reihenfolge in den Trefferlisten sind dabei Links von anderen Webseiten. Je mehr Links von wichtigen Seiten, desto besser. Und eine Seite ist desto besser, je mehr Links von guten Seiten auf sie verweisen. Das wird in einem iterativen mathematischen Prozess berechnet. Diesen Pagerank können Sie beispielsweise unter checkpagerank.com oder mit dem Freeware-Tool CanGooRank für Windows ermitteln.
Die Links werden auch um so "wertvoller", je genauer sie den Text der Suchanfrage beinhalten. Dabei spielt die genau Schreibweise eine Rolle. Ein Beispiel: Einige Seiten verlinken mit ERP-2 auf unsere Webseite, aber nicht mit ERP2. Entsprechend stark unterscheiden sich die Plazierungen unserer Webseite wenn man "ERP-2" und "ERP2" sucht.
Sie sollten also gerade in Partnernetzwerken dafür Sorge tragen, dass alle Partner sauber aufeinander Linken. Aber linken Sie nicht um des reinen Linkens willen. Der korrekte Kontext sollte gewahrt bleiben. Und vermeiden Sie unter allen Umständen "versteckte" Links, die nur Google finden soll. Diese werden immer mehr erkannt und Google straft Sie dann mit Nichtbeachtung.
Haben Sie nicht auch schon häufiger SPAM-Mails bekommen, die einen "Link Exchange" anbieten? Sie sollen jemanden wildfremden verlinken und umgekehrt. Nun wissen Sie, warum Menschen auf solche Ideen kommen. Und weiter unten werden Sie erfahren, warum das vielleicht keine gute Idee ist. Zumindest wenn es sich dabei um Linkfarmen handelt.
Technische Ansätze
Neben diesen externen Quellen, auf die Sie nur sehr bedingt einen Einfluß haben, gibt es natürlich auch noch Dinge, die Sie an Ihrer Webseite direkt anpassen können. Dabei geht es vor allem darum, die Seite für Google verstehbar zu machen.
Zunächst sollten Sie normale HTML-Dateien verwenden. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Flash und Javascript oder noch schlimmer Java und ActiveX um Inhalte zu transportieren. Diese Mittel sollten Sie nur als zusätzliche optische Optimierung Ihrer Webseite oder für kleine grafische Effekte vorsehen. PDF Dateien werden inzwischen recht zuverlässig indiziert. Allerdings nur, wenn darin der Text als Text und nicht als Bild enthalten ist.
Auch der Einsatz von Frames will wohlüberlegt sein. Zumindest kann man manchmal den Eindruck gewinnen, dass Suchmaschinen diese abstrafen. Das dürfte aber eher damit zusammenhängen, dass man auf Frame-Seiten wenn sie nicht sauber erstellt worden sind (dazu schreibe ich demnächst etwas) nicht verlinken kann. Da lässt natürlich den PageRank (s.o.) sinken. Außerdem landen die Benutzer, wenn sie über die Suchmaschine reinkommen, teilweise nur auf einer einzelnen Frameset-Seite ohne das ganze Frameset zu bekommen. Das ist nicht nur unvollständig sondern wirkt auch auf den Benutzer so. Er könnte die Seite also schnell wieder verlassen.
Die Tags, die Sie auf Ihre Seiten verwenden, sollten dabei möglichst einen logischen Charakter besitzen. Verwenden Sie daher Tags wie strong statt b um Wichtiges hervorzuheben. Beides bewirkt im Browser eine fette Darstellung. Aber wenn etwas fett ist erkennt Google nicht automatisch, dass es wichtig ist. Umkehrt weiss der Browser aber, dass er wichtige Dinge fett markieren muss. Und nur so wird für beide Seiten ein Schuh daraus.
Und noch etwas: Haben Sie schon mal am Rechner eines blinden Menschens eine Webseite vorgelesen bekommen? Es ist schrecklich und ich möchte nicht mit diesen armen Menschen teilen müssen! Daher tun sie diesen Menschen etwas Gutes und bauen Sie eine möglichst barrierefreie Webseite. Das hilft im Gegenzug auch Ihnen - denn Google ist "behindert". Die Suchmaschine kann nur Texte aber keine Bilder indizieren. Sorgen Sie also beispielsweise in einem ersten Ansatz für einen ordentlichen alt-Text für alle Bilder. Testen Sie dies indem Sie in Ihrem Browser das Laden der Bilder ausschalten oder mit Konsolenbrowsern wie beispielsweise lynx.
Eine weitere Möglichkeit, dass Google erkennen kann, welche Inhalte wichtig sind, ist die URL. Verwenden Sie "sprechende" URLs. Also so, dass in der URL bereits der Titel des Dokuments (zumindest teilweise) enthalten ist. Wenn Sie ein CMS System anschaffen möchten, sollten Sie darauf achten, ob es solche sprechenden URLs unterstützt. Google scheint darauf zumindest ganz stark abzufahren, wie wir in einigen Selbsttests eher unabsichtlich herausgefunden haben.
Verbrannte Erde nützt Ihnen nicht
Na schön werden Sie jetzt vielleicht denken. Aber warum soll ich das bitte alles selbst machen? Es gibt doch genügend Firmen, die für Suchmaschinenoptimierung werben. Warum nicht einfach eine solche beauftragen? Manche bieten Ihnen sogar Erfolgsgarantien mit Geld-zurück wenn es nicht klappt. Und billiger als selbst machen ist das allemal. Was kann es besseres geben?
Die Antwort ist einfach: Wenden Sie sich an einen Internetdienstleister Ihres Vertrauens. Denn Suchmaschinenoptimierung ist - wenn man es nicht sowieso selbst macht - eine reine Vertrauenssache. Und wem vertrauen Sie mehr? Einer Person von der Sie nur eine Webseite mit tollen Versprechen kennen oder einer Person aus Fleisch und Blut mit der Sie sich persönlich unterhalten und Konzepte aufstellen können?
Sicher gibt es unter den zahlreichen Anbietern auch einige, die mit völlig sauberen Methoden arbeiten. Aber wie wollen Sie die schwarzen und weißen Schafe unterscheiden? Und wer sagt Ihnen, dass der Anbieter nicht doch Tricks einsetzt, um seine Garantien umzusetzen?
Vielleicht werden Sie sich fragen, von welchen Tricks hier die Rede sein soll und warum Ihnen diese Schaden zufügen können. Solche Tricks können unter anderem Linkfarmen sein. Das sind viele Webseiten, die untereinander stark verknüpft sind. Dabei haben sie nur den Sinn möglichst viele Links auf eine Seite zu erzeugen. Aber Google erkennt solche Trick zunehmend und straft die teilnehmenden Seiten sogar teilweise mit einer vollständigen Verbannung aus dem Index. Das heisst Sie werden vielleicht nie wieder in Google gefunden!
Natürlich gibt es auch andere Tricks, die von Google vielleicht noch nicht erkannt werden. Aber wer weiß schon, wann das soweit sein wird? Und spätestens wenn Google den Trick erkannt hat, wird Ihre Webseite abgeschossen. Daher sollten Sie sich nicht nur davon überzeugen, dass es sich nicht um Linkfarmen handelt sondern auch keine anderen Tricks eingesetzt werden, die den Google-Machern eines Tages vielleicht nicht mehr gefallen könnten. Aktuell soll angeblich das schreiben von sinnfreien Weblogs sein.
Wenn Sie nicht wissen, wem Sie vertrauen sollen, habe ich noch einen kleinen Tipp für Sie: Sprechen Sie mit den Menschen, die dahinter stecken und machen Sie sich ein selbst ein Bild. Nur wer offen darüber redet, was er macht, hat nichts zu verbergen. Natürlich können Sie sich auch gerne an mich wenden.
Andere Ansätze
Ich stelle hier einfach mal eine unsortierte (wenn auch nummerierte) Liste an Ansätzen zusammen, die man auch verfolgen kann:
-
Der Trittbrettfahrer
Man suche sich eine Seite, die bereits ein gutes Google-Ranking hat und versucht sich auf dieser zu plazieren. Ein Beispiel: Wenn man in Google "Catering Stuttgart sucht, ist diese Seite aktuell auf Platz 2. Die Seite leitet auf eine Art Branchenbuch weiter. Und dort finden sich gerade mal fünf Einträge. Es wäre also vielleicht eine gute Idee, sich bei diesem Branchenbuch registrieren zu lassen, wenn man über die oben genannten Suchbegriffe gefunden werden möchte.
Zwar werden Sie hier mit Ihren Konkurenten zusammen aufgeführt. Aber das Problem haben Sie in der reinen Trefferliste von Google auch schon. Und die Trefferliste von Google ist deutlich länger als diese Vorselektion. Die eigentliche Problematik ist natürlich, dass Sie von der Plazieruung dieser Seiten abhängig sind. Und Google kann die Plazierung plötzlich aufgrund neuer Faktoren ganz neu bewerten. Daher sollten Sie diese Möglichkeit zwar nutzen - aber ich würde mir sehr genau überlegen hierfür Geld auszugeben. Es könnte sich in einigen Tagen als schlechte Investition erweisen.
-
Google Ad Words
Bei Ad Words handelt es sich um das Anzeigenprogramm von Google. Hier können Sie sich Ihren Treffer wirklich kaufen. Der Treffer erscheint dann recht bzw. oberhalb der echten Suchtreffer und ist auch als Anzeige markiert. Ich persönlich gehöre sicher zu den Menschen, die eher die Hits statt der Anzeigen bevorzugt behandeln. Auch der Preis ist - je nach Begriff - nicht von schlechten Eltern und die Preisfindung hat sich mir in einigen Selbstversuchen nicht ganz einfach erschlossen. Fair an der Preisfindung ist auf jeden Fall dass Sie keine Impressions (Einblendungen) sondern nur die Klicks (Abrufe) Ihrer Anzeige bezahlen.
Wichtig ist hierbei auch, dass Sie die Begriffe, bei denen Ihre Werbung eingeblendet werden soll, mit Bedacht wählen. Nehmen wir an Sie verkaufen ein Produkt buntes Handy Modell namens "Picasso" und bewerben daher den Begriff Picasso. Nun werden Sie über Ihre Anzeige nicht nur Leute anziehen, die dieses Handy kaufen möchten sondern auch solche, die vielleicht nur eine Anleitung benötigen oder einen neuen Klingelton laden wollen. Ganz zu schweigen von den Menschen, die den Maler Picasso oder die Sonderedition eines gewissen Automobilherstellers gesucht haben. Aber auch für deren Klicks auf Ihre Anzeige werden Sie zur Kasse gebeten. Das Beispiel mag Ihnen vielleicht überspitzt erscheinen. Aber glauben Sie mir: Google hat dadurch sicher schon viel Geld verdient.
-
Es gibt nicht nur Google
Neben Google existieren natürlich auch noch eine Vielzahl anderer Suchmaschinen. Machen Sie nicht den Fehler sich auf Google zu versteifen. Gerade in vielen Themen-Bereichen existieren zahllose Portale, die häufig auch Suchfunktionen oder handverlesene Kataloge anbieten. Suchen Sie sich die für Sie relevanten und sorgen Sie auch hier für gute Plazierungen.
Denken Sie in Prozessen
Die Qualität Ihrer Webseite ist ein Prozess. Und hoffentlich ein solcher, bei dem die Qualität stetig zunimmt. Auch Ihre Technik wird sich ab und zu ändern. Und nicht zuletzt wird sich die Suchtechnologie weiterentwickeln.
Entsprechend sind Ihre Rankings in Google auch immer ein Prozess der nie enden wird. Das Streben nach einer optimalen Plazierung ist ein immer fortwährender Prozess von inhaltlicher und technischer Pflege.
Ein Teil dieser Prozessüberwachung und Seitenoptimierung ist auf jeden Fall auch die Auswertung der Begriffe, mit denen Sie in Google gefunden werden. Dazu muss mit Tools die Log-Datei des Webservers ausgewertet werden, genau genommen der dortige Referrer-Eintrag. Durch die drotigen Treffer werden Sie unter Umständen auch auf Suchbegriffe aufmerksam, auf die Sie Ihre Seite hin eigentlich garnicht optimieren wollten aber es dennoch geschafft haben. Auch das kann man dann nutzen um den Inhalt zu diesen Suchbegriffen zu ergänzen.
Und ganz am Schluß kann es natürlich auch nicht schaden, technische Änderungen bei Google im Auge zu behalten. Dazu empfiehlt sich den Google Blog zu verfolgen.
Weitere Informationen:
Die Google Story
Mehr zum Google PageRank
The Anatomy of a Large-Scale Hypertextual Web Search Engine
Wie Google funktioniert
Verwende logisches Markup
Foren zur Suchmaschinenoptimierung
Geschrieben von Jan Theofel am 14.11.2004 um 21:23 Uhr (Permalink)
Abgelegt unter Suchmaschinen und SEO
1 | Theo | 9.12.2004 um 17:35