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Free the mind – Ein beeindruckender Dokumentarfilm

Free the mind: Filmplakat

„Free the mind“ ist ein Dokumentarfilm von Phie Ambo (Dänemark 2012, FSK 12), der seit Ende März in den Kinos läuft und hoffentlich bald auf DVD erscheint. Er zeigt beeindruckend und ergreifend die Auswirkungen eines Meditations- und Atemprogramms auf amerikanische Veteranen. Ebenso beschreibt er positive Verbesserungen durch ähnliche Übungen bei Kindergartenkindern.

Wer den Trailer des Films ansieht, kann den Eindruck gewinnen, dass „Free the mind“ sehr gewalttätig ist. Das deckt sich mit dem ersten Teil. Dieser umfasst im Wesentlichen die Erfahrungen von zwei Veteranen, die an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Beide nehmen an einer wissenschaftlichen Studie teil, die die Auswirkungen von Meditation und Atemübungen auf deren psychisches und körperliches Wohlbefinden erforscht.

Free the mind: Will

Ebenso bekommen wir Will vorgestellt, einen Jungen, der an ADHS leidet. Sein Schicksal hat mich besonders bewegt. Er lebte bis zum Alter von 20 Monaten bei fünf Pflegefamilien, bevor ihn seinen jetzigen Eltern adoptierten. Zusätzlich hat er starke Angst vor Aufzügen, da er alleine in einem stecken blieb. In seiner Kindergartengruppe führt eine Achtsamkeitstrainerin ein Training mit den Kindern durch.

Alle drei begleitet der Film bei Übungen in ihren Gruppen. Dabei werden verschiedene Arbeitsformen wie Meditation, Atemtechnik, Yoga und Psychotherapie gemischt. So erinnert mich die Schneekugel, die Will bekommt, an das Buch „Impact-Techniken für die Psychotherapie“ von Danie Beaulieu, das ich aktuell lese.

Free the mind: Richard Davidson

Als „Meister“ der mentalen Veränderung wird in „Free the mind“ der amerikanische Wissenschaftler Richard Davidson vorgestellt. Er meditiert 30 Jahre und hat seine Arbeit der Erforschung solcher Methoden verschrieben. Wer sich damit beschäftigt, dem ist er vermutlich kein Unbekannter. Dennoch sagt er klar, dass wir beim Verständnis unseres Gehirns gerade die ersten „Babyschritte“ gehen.

Im Verlauf des Films erfährt der Zuschauer die positiven Auswirkungen von Meditation, Atemübungen und anderen Bewusstseinstechniken. Dass die Regisseurin Phie Ambo diese mischt, schadet der Aussage aus meiner Sicht nicht. Aber ein Aussteiger zeigt, dass diese Art der Arbeit nicht für jeden geeignet ist. Er kam mit den hochkommenden Erlebnissen aus dem Krieg während der Übungen nicht zurecht. Statt dessen zieht es vor, sich mit Fitnessübungen abzulenken. Das vergleicht er selbst mit den Drogen, die seine Kollegen zum Vergessen einnehmen.

Free the mind: Veteranen bei der Meditation

Der Film ist keine leichte Kost. Ich schaute ihn drei Mal, bevor ich diesen Text verfasste, um ihn besser auf mich wirken zu lassen. Dazu hat auch beigetragen, dass er im englischen Original belassen und für die deutsche Version mit Untertiteln versehen wurde. Gerade bei diesem komplexen Thema hätte ich wahlweise eine gesprochene Übersetzung bevorzugt. Denn man wird nicht nur mit Alltagsenglisch konfrontiert.

Letztlich zeigt „Free the mind“ an Beispielen deutliche und positive Veränderungen durch Meditation, Atem- und Achtsamkeitsübungen. Das ist seien zentrale und klare Botschaft. Er sei daher jedem ans Herz gelegt, der sich mit solchen Themen auseinandersetzt – oder sie bisher erfolgreich aus seinem Leben verdrängt.

Disclaimer: Dieser Review basiert auf einem Rezensionsexemplar des Films, den ich auf DVD von Mindjazz Pictures zugesendet bekommen habe.

Fotos: Mindjazz Pictures

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