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Webmasterfriday: Bin ich internetsüchtig?

Vorhin bin ich bei Hubert auf seinen Beitrag Mein Leben in der virtuellen Welt – hat das was mit Internetsucht zu tun? gestoßen. Und damit auch auf den Webmasterfriday, bei dem jeden Freitag eine neue Blogparade gestartet wird. Und die aktuelle heißt dort eben: „Bist Du Internet-süchtig? Dein Leben in der virtuellen Welt…“ Eine spannende Frage, oder?

Wie sieht mein virtuelles Leben genau aus? Nun kurz gesagt bin ich eigentlich immer irgendwie online. Seit kurzem habe ich ein Samsung Galaxy Tab 10.1 (ich habe gerade die Lücke erwischt, wo sie es verkaufen durften) und damit nun meistens mindestens zwei Geräte bei mir, die online gehen können: Das Handy und das Pad. In der Regel kommt noch der Huawai-UMTS-Router und mein MacBook dazu, so dass ich dreifach redundant bin was meinen Zugang zur virtuellen Welt angeht.

Und ich lebe zum Teil in dieser virtuellen Welt: Seit über 7 Jahren blogge ich, habe inzwischen wohl rund 6000 Posts online gestellt und muss inzwischen echt nachzählen, wie viele Weblogs ich habe, wenn mich jemand danach fragt. Bei Twitter war ich in meinem Bekanntenkreis ein Spätzünder, aber auch das sind schon bald 4 Jahre. Bei Xing dürften es um die 10 Jahre sein, bei Facebook habe ich keine Ahnung wie lange ich das schon nutze und Google+ habe ich mir geholt, sobald es mit GoogleApps for Domains ging. Tagsüber laufen Twitter, Facebook und Skype immer mit, der Mailclient ist sowieso immer offen. Dennoch fühle ich mich von den Kanälen nicht überschüttet – wohl aber manchmal abglenkt.

Das macht mir in erster Linie Spaß. Ich schreibe und kommuniziere gerne. Aber es ist auch der Teil meines Lebens mit dem ich mein Geld verdiene. Nur wenn ich weiß, was da passiert, kann ich meine Kunden wirklich beraten, gute Konzepte schreiben und so weiter.

Das „virtuelle Leben“ ist für mich dabei oft genau so „echt“ wie das reale Leben. Es ist Teil meines Kommunikationsalltags wie für viele andere Leute (noch) der klassische Brief, das Telefon oder eine SMS. Ein Telefonat ist doch auch nicht weniger wert als ein persönliches In-die-Augen-Schauen, oder?

Trotzdem habe ich seit einigen Monaten auch einen sehr angenehmen gegenläufigen Trend in meinem Leben: Ich gehe viel mehr in den Kontakt mit Menschen. Rede viel mehr mit Menschen, die Gespräche werden tiefer, persönlicher. Kein Kratzen an der Oberfläche mehr. Echter Kontakt statt Smalltalk. Nicht nur im realen Leben sondern auch online. Aber im realen Leben Menschen wirklich begegnen wird mir immer wichtiger. Da ist nicht nur das schriebene oder gesprochene Wort – da kann man den anderen auch wirklich sehen. Nicht nur als Pixelklumpen, sondern echt. So in 3D. Und man kann sich in den Arm nehmen, die Hand halten, die gefühlte Nähe auch durch körperliche Nähe ergänzen. Das kann und wird uns die virtuelle Welt wohl nie bieten können.

Und um die eigentliche Frage zu beantworten: Süchtig bin ich denke ich nicht. Aber es ist einfach ein Teil meines Lebens. Ob ich darauf verzichten kann? Die Frage ist für mich genau so irrelevant, wie wenn mich jemand fragen würde, ob ich auf ein Telefon verzichten kann. Aber ja, ich kann. Beispielsweise bei jedem der Seminare von Wer bin ich wirklich? habe ich alles aus. Vier oder fünf Tage lang keine E-Mail, kein Tweet, kein Skype aber auch kein Telefon. Das Handy dient da im Flugmodus nur noch als Wecker…

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