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1. Etappe: Die Bühler aufwärts

Los ging es nach meiner ersten Nacht in Schwäbisch Hall mit der ersten Etappe zunächst Richtung Norden nach Geislingen, wo die Bühler in den Kocher mündet. Vorher besuchte ich noch den Fahrradladen Zügel, um mir ein Schloss geben zu lassen und um Unterstützung beim Einstellen des Sattels zu fragen. Von dort ging es hinab zum Kocher und schnell entdeckte ich die ersten Schilder zum Radweg entlang des Flusses.

Höhenprofil Etappe 1
Höhenprofil der ersten Etappe
(Quelle: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus)

Das war meine Hauptsorge zu diesem Wochenende gewesen: Das ich den richtigen Weg nicht finden würde. Aber die Beschilderung ist bis auf wenige Ausnahmen ganz hervorragend. An diesen Stellen waren die Schilder nur schwer zu entdecken. Aber da man eigentlich immer dem Fluss folgt, war auch hier meistens vorher schon klar, wo es langging. Nur wenn man bergab fährt und unten eine Kreuzung kommt, wären generell frühere Wegweiser hilfreich. Denn steht der erst am Ende der Abfahrt steht muss man abbremsen und kann den Schwung nicht mitnehmen.

Autobahnbrücke A6
Die A6 überquert das Tal der Kocher

Bei Geislingen sollte ich dann in das Tal der Bühler abbiegen. Sollte jemand die Tour nachfahren und befürchten, den Abzweig zu verpassen: Clevere Menschen haben hier einen unübersehbaren Wegweise in die Landschaft gebaut: Hast du ihn erreicht, bist zu zu weit und hättest vor ein paar Metern rechts abbiegen sollen. „Nebenbei“ wird es auch als Autobahnbrücke benutzt.

Nach erfolgtem Abbiegen führt die Route entlang der Bühler. Die Strecke ging weiter über meist geteerte Radwege und einige Kilometer verkehrsarme Landstraßen. Die Autos, die mir an diesem Tag entgegenkamen oder mich überholten, lassen sich dabei an zwei Händen abzählen. Die Landschaft und Orte sind sehr idyllisch, wie man gut an der kleinen Kirche von Unterscheffach sehen kann.

Kirche von Unterscheffach
Kirche von Unterscheffach

Rast in Vellberg

Rast machte schließlich in Vellberg. Dem Namen nach oben auf einem Berg gelegen war das doch schon ein eher anstrengender Teil der Tour. Zumindest „durfte“ ich an dem einen oder anderen Anstieg absteigen und mein Fahrrad bergauf schieben. Hier gab es am Ortseingang einen Supermarkt, in dem ich mich erst mal mit Verpflegung und Getränken eindeckte.

vellberg-marktplatz.jpg
Marktplatz von Vellberg

Rastplatz war dann der Marktplatz inmitten alter Häuser in Vellberg. Dort entdeckte ich auch eine offene Bücherei und ein Kunstwerk von Herbert Leichtle. Die „Kanone“ soll als Mahnmal dienen, wie schnell Konflikte entstehen und ausarten. In der Aufschrift nimmt der Künstler Bezug auf Lukas 18, das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner.

Bücherei in Vellberg
Offene Bücherei in Vellberg

Kunstwerk Kanone
Kunstwerk „Kanone“ von Herbert Leichtle
(Foto veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Künstlers)

Frisch gestärkt machte ich mich nach dem Mittagessen erst mal in die andere Richtung auf den Weg. So fuhr den Berg erst mal zur falschen Seite herunter. Hmpf. Gerade an solchen Stellen sollte man die Karte und die Wegweiser eben richtig lesen.

Zurück auf dem rechten Weg erreichte ich am Nachmittag mein Ziel, den Landgasthof zum Stern in Bühlertann.

Landgasthof zum Stern (Bühlertann)

Landgasthof zum Stern - Bühlertann
Landgasthof zum Stern in Bühlertann

Für einen Gourmet wie mich ist der Landgasthof Stern eine gute Wahl für die Rast oder das Übernachten mit Abendessen. Unter anderem wurde er mit zwei von drei Löwen von „Schmeck den Süden“ ausgezeichnet. Das bedeutet, dass es sechs Gerichte aus regionalen Zutaten gibt. In der Karte werden hier zudem die Bezugsquellen für diese genannt. So ausführlich habe ich das bisher nirgendwo gesehen.

Ich bekam ein kleines Drei-Gänge-Menü zum Abendessen. Ich hatte bei der Ankunft schon mitgeteilt, dass ich kein Fleisch esse, um dem Koch dabei die Arbeit zu erleichtern. Als ersten Gang erhielt ich so eine kleine und wohl schmeckende Gemüsesuppe. Zum Hauptgang durfte ich mir am Buffet selbst einen leckern Salat zusammenstellen, der dann das Lachsforellenfilet an Kartoffeln und Butter-Kräutersauce begleitete. Auch diese Komposition war sehr gelungen – nur den Fisch hätte ich mir einen Tick weniger durchgegart gewünscht. Auf der Karte konnte ich diesen allerdings nicht entdecken. Er schient also dank meiner Ansage extra herbeigezaubert worden zu sein. Zum Nachtisch gab es saisonal passend aromatisch Himbeeren an einem sehr guten Vanilleeis von einem nahegelegenen Bauernhof. Später testete ich noch einen Becher mit weiteren Eissorten, die mich auch überzeugten. Kurzum: Hier wird der Gaumen wirklich gut verwöhnt.

gemuesesueppchen.jpg
1. Gang: Gemüsesüppchen

Salat
Salat vom Buffet

Lachsforelle
2. Gang: Lachsforelle mit Kartoffeln

Erdbeeren mit Vanilleeis
3. Gang: Erdbeeren mit Vanilleis vom Bauernhof

Am Tisch kam ich auch mit anderen Gästen aus der Region ins Gespräch. Das Essen fotografieren erweist sich als guter Gesprächseinstieg, weil umgehend gefragt wurde, wozu ich das mache. Zunächst durch einen Herren, der auf dem Heimweg vom Einkaufen noch ein Bier trank. Und später von einem Ehepaar, die auf dem Heimweg aus Bayern hier stoppten, um noch etwas zu essen. Im Gespräch lobten alle drei das hausgebrauchte Bier, das ich selbst nicht versuchte, da ich keinen Alkohol trinke.

Das Zimmer war hier eher klein und einfach eingerichtet. Für einen Landgasthof also durchaus passend. Ich ließ mir extra eine von der Straße weg geben. Auch wenn diese hier nicht so sehr befahren war. Den Logos am Stern war dabei zu entnehmen, dass hier neben Fahrradfahrern auch Motorradfahrer, Wander bzw. Walker und Reiter gern gesehen Gäste sind.

Passend zum Landgasthof fällt das Frühstück hier etwas einfacher aus. Doch es handelt sich um gute Zutaten – nur die Auswahl deutlich eingeschränkt im Vergleich zu dem Vortag.

Der Ort selbst ist sehr beschaulich. Aber ein Bäcker neben dem Landgasthof eignet sich ideal für die Verpflegung. Wer Donnerstag nachmittags oder Samstag morgens hier unterkommt, kann beim Biobauern ums Eck auch frische Produkte als Wegzehrung einkaufen.

Überraschend fand ich den Regiomaten vor dem Haus, einen Automaten, aus dem regionale Produkte gekauft werden können. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um Fleischwaren, die dann aber sogar bis zu den sauren Kutteln reichen.

Und im nächsten Beitrag folgt die zweite Etappe bis Aalen.

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