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Reisebericht: Sand in Taufers – Wandertag

Heute morgen berichte ich leider schon vom gestrigen letzten Urlaubstag von uns. Nach dem Frühstück geht es nämlich weiter nach Deutschland zu einem Treffen des Projekts Wer bin ich wirklich?

Morgen

Beim Frühstück gibt es keine Abweichungen zu vermelden. Die Auswahl ist identisch zum Vortag, die dreckige Tasse leider auch.Der Service tauscht diese zügig aus, unschön ist es dennoch.

Nach dem Frühstück erledigen wir ein paar Besorgungen – unter anderem eine Wanderkarte – und ich erkundige mich nach italienischen Mobilfunkverträgen. Von Vodafone gibt es etwas Passendes: Einen Prepaid-Vertrag mit 3 Euro für Datentarif pro Woche mit 250 MB Limit – für Twitter, E-Mails und ab und an einen Blick auf Google Maps sollte das gut reichen. Leider dauert die Bereitstellung bis zu 24 Stunden, so dass sich das nicht mehr lohnt. Zudem verfällt das Guthaben (Startbetrag 15 Euro), wenn man nicht innerhalb eines gewissen Zeitraums nachlädt.

Wanderung

Anschließend machen wir uns auf den Weg zu einer bösen Wanderung, was wir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnen. Auf der Wanderkarte haben wir uns einen netten Waldweg ausgesucht, der uns auf über 1500 Meter Höhe bringen soll – also 600 Höhenmeter hinauf.

Ausblick beim Wandern

Das erste Teilstück des Weges ist auch ganz passabel. Wir müssen nur über einen Schneehaufen klettern um dann ein Stück an der Straße entlang zum nächsten Waldweg zu laufen. Dort angekommen biegen wir auf einen Weg ein, der uns hoch auf den Berg bringen soll.

Auch hier startet der Weg erst mal noch ganz harmlos: Ab und an liegt etwas Schnee und darunter Eis auf dem Weg. Je weiter wir gehen, desto schlimmer wird es. Da wir uns deutlich weiter wähnen, als wir real sind, gehen wir dennoch weiter – wir erwarten hinter jeder nächsten Kehre die asphaltierte Straße die wir dann zurück ins Tal nehmen wollen. Bald kommen die ersten Eisplatten, die wir noch abseits des Wegs gut umgehen können – also gehen wir weiter. Es folgen komplette Wegstrecken, die komplett vereist sind – neben uns geht es dann meistens fünf bis zehn Meter in die Tiefe. Meine Freundin „begeht“ diese Teilstücke auf allen Vieren, ich klettere abseits durch die Böschung, ziehe mich an Bäumen, Ästen und Wurzeln hoch. Einige Male komme ich dabei ins Rutschen und konnte mich gerade noch irgendwo abfangen.

Wanderweg

Nach qualvollen vier Stunden kommen wir auf einen breiten Weg, der bald in die Straße enden müsste. Wir sind darüber echt froh, dass die Qualen nun ein Ende haben und wir keine Angst mehr haben müssen, abzustürzen. Diese ist im Winter allerdings als Skipiste umgebaut und so müssen wir zu Fuß die Skipiste hinab und erreichen die nächste Straße gerade rechtzeitig bevor die Carabinieri die letzte Abfahrt vornehmen und verlorene Skifahrer einsammeln.

Als wir in den Ort zurück kommen, ist es schon fast dunkel. Heilfroh, dass wir nur mit kleinen Schürfwunden, blauen Flecken und einem halben Wald in unserer Kleidung wieder heil unten angekommen sind, kehren wir in das Hotel zurück. So eine Wanderung machen wir das nächste Mal sicher nur noch, wenn wir die passende Ausrüstung bei uns haben. Irritierend finde ich, dass die Wege nicht gänzlich gesperrt waren – vor allem weil sie ja oben zu einer Skipiste umgebaut waren.

Was mich an der Wanderung fasziniert hat: Obwohl ich bislang unter ziemlich starker Höhenangst gelitten habe, habe ich zu keinem Zeitpunkt des Weges Angst verspürt. Das Risiko war mir immer bewusst und wir haben ständig überprüft wo wir sind und das wir Hilfe rufen könnten – aber Angst kam keine in mir hoch. Das führe ich positiv auf unser oben genanntes Projekt hinzu.

Abendessen im Hotel

Da wir uns erst etwas von den Strapazen erholen mussten, kamen wir recht spät zum Abendessen im Hellweger’s Genießerhotel. Dadurch war das Salatbuffet schon ziemlich stark geplündert und wir mussten kurz warten, bis neue Salate nachgelegt wurden. Hatte ich eigentlich schon die sehr guten Grissini von Grissin Bon erwähnt, die es hier gibt? Die schmecken übrigens noch köstlicher wenn man sie ganz unkniggemäßig in etwas Rotwein dippt.

Zur Suppe gab es eine Consomeé mit Hühnerklößchen. Bei meiner vegetarischen Variante fehlten einfach die Klößchen aber auch die Brühe schien mir einen fleischigen Geschmack zu haben. Hier wäre doch eine extra Suppe auf ähnlichem Level agebracht gewesen. So hat es etwas davon, dem Vegetarier nur die Beilagen zu servieren.

Der Zwischengang kann uns hingegen begeistern. Es handelt sich um eine Spinat-Ricotta-Roulade, die mit Parmesan leicht gratiniert ist. Dazu gibt es als essbare Deko getrocknete Tomatenhaut. Die schmeckt interessant, ist aber etwas zäh.

Beim folgenden Hauptgang bekomme ich die Wahl zwischen Fisch oder einem Käsegericht. Es klingt nach mit Käse überbackenem Gemüse. Was ich bekomme ist eine Platte mit sechs Stück Käse und den gleichen Beilagen wie zum Fleisch – Mandel-Brokkoli und Reis. Der Käse ist verdammt gut, aber als Hauptgang in einem Menü doch wieder eine extrem einfache Kombination. Das Fleisch bei meiner Freundin hingegen kann überzeugen und kommt mit einer leckeren Gorgonzola-Sauce.

Zum Menüabschluss gibt es ein Tiramisu. Das ist von der Größe her genau richtig, also nicht zu groß nach so einem Menü, und schmeck ganz vorzüglich.

Der Service erscheint uns heute deutlich entspannter und auch die Gerichte haben eine andere Klasse. Wir vermuten, dass Herr Hellweger wieder im Haus ist, verifizieren diese Annahme allerdings nicht.

Abendausklang

Nach dem Abendessen laufen wir noch eine kleine Runde durch den Ort um mal noch „normal“ zu laufen. In einer Bar trinken wir noch etwas warmes und kuscheln uns dann zum letzten Mal für diesen Urlaub in unser Hotelbett.

2 Kommentare

  1. Kannst du sagen, ob die Wasserfälle gewachsen sind, da ich kommende Woche eventuell nochmal zum Eisklettern nach Rain in Taufers wollte?

  2. @Frank: Habe leider erst jetzt deinen Kommentar wahrgenommen. Da wo wir unterwegs waren, ist sicher nichts mit Eisklettern möglich. Weiter oben kann ich es nicht sagen – da wollte ich dann sicher nicht mehr hin.

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